Das Wochenende steht vor der Tür und ein ausgelassener Clubabend lockt. Ein paar Drinks später scheint die Nacht wie im Flug vergangen zu sein. Doch am nächsten Morgen folgt die Ernüchterung: Du wachst mit einem Blackout auf und die Erinnerungen an den Abend sind verschwommen oder gar nicht mehr vorhanden – obwohl Du nur wenig Alkohol konsumiert hast. Es besteht die Möglichkeit, dass Du unwissentlich unter Drogen gesetzt wurdest, und der vermeintliche "Filmriss" ist im Nachhinein alles andere als harmlos.

K.O.-Tropfen: Unsichtbare Gefahr – Bewusstlos und wehrlos

K.O.-Tropfen sind betäubende Substanzen, die heimlich verabreicht werden, um das Opfer bewusstlos oder wehrlos zu machen. Diese werden häufig in Verbindung mit Verbrechen wie sexuellen Übergriffen, Raub oder sogar Entführungen eingesetzt. Die Substanzen können flüssig, in Tablettenform oder als Pulver vorliegen und werden meist unbemerkt in Getränke gemischt – bevorzugt alkoholische, da der Alkohol die Wirkung verstärken kann. K.O.-Tropfen sind in der Regel farb-, geruchs- und geschmacklos, weshalb sie im Getränk kaum auffallen.

Die Wirkung dieser Substanzen setzt schnell ein und kann je nach Dosierung zwischen zwei und fünf Stunden andauern. Während dieser Zeit ist das Opfer in einem bewusstlosen Zustand oder verliert die Kontrolle über seine Handlungen. Besonders problematisch ist, dass die Tropfen schwere Gedächtnislücken hervorrufen. Das Opfer kann sich im Nachhinein oft an nichts erinnern.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass sich viele dieser Substanzen sehr schnell im Körper abbauen, was den Nachweis im Blut oder Urin nach kurzer Zeit nahezu unmöglich macht. Aus medizinischer und forensischer Sicht wird dies zu einem großen Problem, da der Nachweis für eine strafrechtliche Verfolgung entscheidend ist, jedoch häufig nicht rechtzeitig erbracht werden kann. Zu den häufigsten Substanzen zählen Gamma-Hydroxybutyrat (GHB), Benzodiazepine und Ketamin.

Genau das macht K.O.-Tropfen so gefährlich – ihre Wirkung setzt unbemerkt ein, und die Betroffenen verlieren Kontrolle und Erinnerungen, ohne es zu merken.

Schutz vor K.O.-Tropfen: So kannst Du Dich vor unbemerkter Manipulation schützen

  1. Lass Dein Getränk niemals unbeaufsichtigt – weder im Club, im Büro noch an einem anderen öffentlichen Ort. Wenn Du Dein Glas oder Deine Flasche verlässt, bestelle ein neues Getränk, anstatt das alte weiter zu trinken.

  2. Sei bei Einladungen von Unbekannten vorsichtig. Nimm Einladungen von Fremden grundsätzlich mit Skepsis an und vergewissere Dich, woher das Getränk stammt. Achte darauf, dass Du es persönlich vom Barpersonal erhältst. Bedenke, dass auch das Barpersonal Teil einer Manipulation sein könnte, weshalb Vorsicht geboten ist.

  3. Behalte Dein Getränk immer im Blick. Auch wenn Du es in der Hand hältst oder sicher abgestellt hast, lasse Dich nicht ablenken. Typische Ablenkungsmanöver, wie das Näherkommen in lauter Umgebung, Geflüster ins Ohr oder unauffällige Berührungen, können genutzt werden, um Dein Getränk zu manipulieren. Besonders an überfüllten Orten oder wenn mehrere Unbekannte am Tisch sind, erhöht sich das Risiko.

  4. Vertraue Deinem Bauchgefühl. Wenn Du den Verdacht hast, dass mit Deinem Getränk etwas nicht stimmt, verzichte darauf, es zu trinken. Eine unauffällige Methode ist es, das Glas "versehentlich" zu verschütten oder zu entsorgen und stattdessen ein neues zu bestellen. Selbst wenn Dein Gegenüber noch in Deiner Nähe ist, hast Du richtig gehandelt, indem Du auf Nummer sicher gegangen bist.

Zusätzlich gibt es mittlerweile spezielle Teststreifen und Untersetzer, mit denen sich K.O.-Tropfen in Getränken nachweisen lassen. Einige Bars bieten diese sogar an. Wichtig ist auch, sich gegenseitig in der Gruppe zu unterstützen und aufmerksam zu bleiben.

Es gibt beunruhigende Fälle, etwa aus Wien und London, bei denen sich erst Tage oder Wochen später herausstellte, dass die Betroffenen nicht nur bestohlen, sondern auch sexuell missbraucht wurden. Genau aus diesem Grund betrachten wir das Thema als äußerst gefährlich und warnen dringend davor.

Es ist keineswegs übertrieben, in solchen Situationen besonders vorsichtig, vielleicht sogar misstrauisch, zu sein. Leider kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen, und die Dunkelziffer ist weltweit hoch, da viele Opfer den Schritt zur Anzeige nicht wagen – was es Tätern ermöglicht, ungestört weiterzumachen.

Unsere dringende Empfehlung: Zögere nicht, bereits bei dem kleinsten Verdacht, eine Vertrauensperson zu informieren und umgehend Kontakt mit der nächsten Polizeidienststelle aufzunehmen.

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