Am Rande der Corona-Krise nehmen die Anfragen und Schulungen zum Waffenführerschein in Wien wieder deutlich zu. Diese wird u.a. benötigt um in weiterer Folge eine Waffenbesitzkarte zu beantragen. Ebenso wurde uns bestätigt, dass die Anzahl an Verkäufen von Schusswaffen sichtbar gestiegen sei. Moore Protection steht diesem sehr skeptisch entgegen und erläutert in diesem Blogpost verständlich, worum es tatsächlich gehen sollte.

Für unsere Leser aus den Nachbarländern: Info Waffenbesitzkarte Österreich

 

Österreich bewaffnet sich 2.0

Für uns ein Déjà-vu aus den Jahren 2015/2016, wo österreichweit die Anzahl der Anträge zur Waffenbesitzkarte förmlich explodiert ist. In diesem Zeitraum habe ich persönlich als Head of Training eines namhaften und traditionellen Waffenfachgeschäftes in Wien unzählige Schieß- und Weiterbildungen sowie Grundkurse zum Waffenführerschein unterrichtet.

Der Ansatz muss der Richtige sein

Meine erste Frage im Unterricht war stets die selbe: "Warum möchten Sie eine Waffenbesitzkarte beantragen?" Auch die Antworten waren erwartungsgemäß die gleichen; Selbstverteidigung, Home Defense und ja auch die Flüchtlingskrise wurden manchmal offen genannt. 

Als Schießtrainer und Personenschützer kann ich sehr wohl die Ängste der Bevölkerung beurteilen und verstehen, dennoch muss der Ansatz ein anderer sein.

Einigen Personen, welche hier in den Kursen sitzen, sind sich kein Stück bewusst, welche Verantwortung eine Schusswaffe mit sich bringt. Von der Treffsicherheit gar nicht erst zu sprechen. Natürlich gibt es unter den Antragstellern auch jene, welche sich mit Leidenschaft den Schießsport professionell hingeben möchten, dieses "Handwerk" erlernen wollen oder auch diese, welche eine Handfeuerwaffe essentiell für ihren Beruf benötigen. Das wäre dann der richtige Ansatz, welchen wir begrüßen. 

Schusswaffen eignen sich nicht zur Selbstverteidigung oder Home-Defense

Spätestens nach diesem Satz, sehen mich im Unterricht immer ratlose Gesichter an und fragen sich: "Warum?" Tatsächlich kann man diese Aussage nicht verallgemeinern, dennoch würde ich, meiner Erfahrung und Beurteilung nach, von einen Schusswaffengebrauch zur Selbst- Haus & Hofverteidigung in Österreich abraten.

Dieses sei nicht nur eine psychische sondern auch eine gesetzliche Herausforderung. Für einen ungeübter Schützen könnte eine bedrohliche Situation ganz schnell nach hinten los gehen. Der klassische "Schuss ins Knie" des vermeintlichen Angreifers, würde erfahrungsgemäß stressbedingt unter Adrenalin-Ausstoß wohl eher nur den wenigsten Schützen gelingen. Auch könnte ein Schusswaffengebrauch einen jahrelangen Rechtsstreit mit sich bringen. Recht haben heißt nicht Recht bekommen!

Unsere Lösungsvorschläge lauten wie folgt:

Als sicherste und auch Kostengünstigere Alternative zum Selbstschutz empfehlen wir zusätzlich zu allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen für Dein Zuhause, die Verwendung von Non-lethal-weapons, sprich nicht tödlichen Abwehr-Geräten wie etwa Pfefferpistolen, Pfefferspray (in allen Formen!) 

Als für "nicht geeignet" stehen wir den Elektroschocker gegenüber, da sich zur Verteidigung der Angreifer oder Aggressor bereits auf Armlänge befinden würde.

Zudem sind diese Non-lethal-weapons frei ab dem 18. Lebensjahr (Österreich!) erhältlich und fügen den Angreifer keine lebensbedrohlichen Verletzungen zu. Gegenüber eines Schusswaffengebrauches wäre das allein schon aus rechtlicher Seite ein sehr großer Vorteil - Notwehr bzw. Nothilfe immer vorausgesetzt.

Interessante Blogbeiträge findest Du auch unter "Pfeffersprays" oder auch "Erste-Hilfe nach einer Pfefferspray-Attacke"

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