In Zeiten wachsender Krisenvorsorge und der Möglichkeit eines Blackouts werden Gaskartuschen längst nicht mehr nur beim Camping oder Bergsteigen eingesetzt. Diese praktischen, kostengünstigen Kartuschen haben sich als krisensichere Alternative zur Energieversorgung bewährt und dienen in vielen Haushalten als Brennstoff für Kocher und Lampen. Sie bieten eine einfache und zuverlässige Lösung zum Kochen und Heizen in Notsituationen.

Viele Fragen zur sicheren Handhabung von Gaskartuschen sind offen. MOORE PROTECTION erklärt die wichtigsten Regeln für eine fachgerechte Nutzung.

 

Im Wesentlichen unterscheidet man Gaskartuschen durch den Anschluss, mit dem der Kocher, Heizung oder Lampe daran befestigt wird. Als ersten Schritt solltest Du also herausfinden, welche Gaskartusche Du für welche Anschlussgeräte benötigst.

Folgende drei für uns wichtige Anschlussarten möchten wir Dir hier vorstellen:

 Die Stechkartusche

- ist die am weitesten verbreitete Kartuschenart und eignet sich hervorragend für Campingabenteuer oder auch zur Krisenvorsorge. Die Kartusche verfügt über kein Ventil und wird mittels Dorn durch das Aufsetzen vom Anwendungsgerät (Kocher etc.) angestochen. Achte dabei, dass das Endgerät nicht eingeschaltet ist. Fertig - nun ist das mit der Gaskartusche betriebene Endgerät problemlos betriebsbereit.
Bevor Du den Kartuschen-Aufsatz entfernst, musst Du die Stechkartusche unbedingt restlos entleeren.

Einige moderne Stechkartuschen verfügen mittlerweile entsprechend der europäischen Norm EN 417:2012 über ein Gas-Lock-System. Diese Norm gilt speziell für nicht nachfüllbare Gasbehälter aus Metall. Entsprechend der Norm müssen auch Stechkartuschen mit einer Vorrichtung ausgestattet sein, die unkontrolliertes Austreten von Gas verhindert. Dies erhöht die Sicherheit beim Betrieb von Stechkartuschen, auch wenn Sie den Kocher versehentlich entfernen. Die Variante ist die günstigste und weltweit nahezu überall erhältlich. (Quelle: Gas-Lock-System: www.campinggaz.com)

 Die Schraubkartusche

- ist die richtige Auswahl für alle Vielwanderer, Bergsteiger und Camper, da die Schraubkartusche mittels eines Gewindes an dem Endgerät festgeschraubt wird. Der Vorteil hierbei, das selbstschliessende Ventil, welches erlaubt, ohne vorher zu entleeren, die Kartusche jederzeit gefahrlos abzuschrauben. Somit kann kein Gas unbemerkt austreten. Ideale Eigenschaft, für all jene, welche sich nur für kurze Zeit an einem Ort aufhalten und die Kartusche mehrmals verwenden und transportieren möchten. Der Schraubverschluss macht ein rasches und vor allem ein unbedenkliches auf- und abbauen möglich und ist flexibel in seiner Verwendung.

  • Nachteil: Die flexiblen Schraubkartuschen sind teurer in der Anschaffung als die Stechkartuschen und sind nicht wiederbefüllbar.

Die Bajonettkartusche

- welche auch unter "Ventilkartusche" oder von dem Markenhersteller Campinggaz als "Easy-Click-System" bezeichnet wird, findet man in Österreich oder Deutschland eher selten. Sie wird mittels Bajonettverschlusses auf den Kochaufsatz aufgesteckt und mit einer Art Hebel mittels Drehbewegung befestigt. Ebenso wie bei der Schraubkartusche kann man sie jederzeit vom Endgerät trennen, da auch die Bajonettkartusche über ein Schutz-Ventil verfügt. Eignet sich ebenso sehr gut für Abenteurer, Prepper oder Camping.

Tipp: Adapter-Aufsätze ermöglichen eine Verwendung von Aufsätzen auf Steck- Schraub oder Bajonettkartuschen. Werden im Handel von vielen Herstellern angeboten.

Achtung:
Häufig lassen sich aufgrund von Fertigungsunterschieden Kartuschen und Aufsätze verschiedener Hersteller nicht miteinander kombinieren. Teilweise ist die sichere Verwendung von Gaskartuschen mit Aufsätzen fremder Hersteller nicht garantiert, daher solltest Du Dich vor dem Kauf über Dein Gerät im Fachhandel informieren.

Wie lange hält eine Gaskartusche?

Die Brenndauer hängt von der Kartuschengröße und dem Verbrauch ab. Eine Kartusche mit 230 g Gas reicht bei voller Leistung ca. 3–4 Minuten, was zum Aufkochen von 1 Liter Wasser genügt.

Die richtige Gasmischung

Mischungen mit hohem Propan- oder Isobutananteil zünden auch bei niedrigen Temperaturen und sind daher ideal für alpine Touren. Bei Temperaturen unter -20°C wird das Entzünden jedoch generell schwierig.

Unterschied zwischen C200 und C206 Kartuschen

Die C200-Kartusche (rot) enthält 70 % Butan und 30 % Propan, während die C206-Kartusche (blau) 80 % Butan und 20 % Propan enthält. C200 eignet sich daher besser für kältere Bedingungen.

Lagerung im Freien

Gaskartuschen und -flaschen können auch im Winter draußen gelagert werden, da Butan erst bei -135 °C und Propan bei -187 °C gefriert. Wichtig ist eine gute Belüftung und eine Lagerung fernab von Zündquellen und nicht unterhalb der Erdgleiche.

Gefahrenhinweis

Butan und Propan sind farb- und geruchlos, daher schwer wahrzunehmen. Eine unsachgemäße Handhabung kann zu Explosions- und Vergiftungsgefahr führen – immer gemäß Herstelleranleitung anschließen.

Haltbarkeit von Gaskartuschen

Kartuschen sind unbegrenzt haltbar, da das Gas nicht altert. Die Lagerung sollte kühl, trocken, dunkel und gut belüftet erfolgen, fernab von Zündquellen und brennbaren Materialien.

Entsorgung

Leere Gaskartuschen gehören in die Metallverpackung und werden recycelt. Eine Entsorgung ist jedoch nur möglich, wenn die Kartusche vollständig entleert ist.

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