Das Konzept des "grauen Mannes" ist nicht nur in der Prepper-Szene relevant, sondern spielt auch im Sicherheitsbereich eine wichtige Rolle und bietet einen echten Mehrwert für die Zivilbevölkerung. Auch im Beruf kann es von großer Bedeutung sein. MOORE PROTECTION erklärt in diesem aufschlussreichen Beitrag, was das Konzept beinhaltet und warum es überlebenswichtig sein kann, diese Strategie anzuwenden.

 Der "graue Mann" - Der Gesichtslose im Volk

Das Konzept des "grey man" wie es auch gerne genannt wird, ist im Grunde genommen ganz einfach erklärt. Ein Gesichtsloser, welcher sich perfekt in die Masse integriert, um nicht aufzufallen. Immer der Umgebung und den Menschen angepasst egal, wo er sich aufhält. Erfahrungsgemäß möchte ich Dir nahelegen, ob im Urlaub, im Beruf oder auch zur Krisenvorsorge, das "graue Mann Konzept" zu Deiner eigenen Sicherheit zu nutzen. Info: Natürlich beziehen sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter!

Ist es wichtig Identifikation zu vermeiden?

In einer Welt, in der viele Menschen im multimedialen Zeitalter auffallen möchten, mag die Idee, ein "grauer Mann" zu sein, zunächst irrelevant erscheinen. In Krisensituationen kann es jedoch überlebenswichtig sein, die Prinzipien dieses Konzepts anzuwenden.

Wenn du dich in einer ungewohnten, möglicherweise gefährlichen Umgebung bewegst, solltest du auffällige Markenbekleidung und wertvollen Schmuck vermeiden, die dich als lohnendes Ziel kennzeichnen. Nicht nur dein äußeres Erscheinungsbild, sondern auch dein Verhalten kann dich schnell zu einem potenziellen Opfer machen.

Durch ein "grey-man"-Verhalten fällst du nicht auf und wirst von anderen nicht wahrgenommen. Im Gegensatz dazu kannst du am Flughafen mit taktischen Rucksäcken und auffälligen Patches Aufmerksamkeit erregen, die wertvolle Informationen über dich preisgeben. Während dies in deiner vertrauten Umgebung möglicherweise unproblematisch erscheint, kann es in unbekannten oder gefährlichen Situationen gefährlich werden.

Eine leicht paranoide Gratwanderung, die sich lohnt!

Das Konzept des „grauen Mannes“ ist nicht nur privat von Bedeutung, sondern sollte auch in gefährdeten Berufen wie der Strafverfolgung, Polizei, Militär und Sicherheitsdiensten angewendet werden. Viele Menschen unterschätzen die Gefahr, erkannt zu werden. Während viele Sondereinsatzkräfte rund um die Uhr verdeckt arbeiten, häufig sogar mit Sturmhauben zur Gesichtsverkleidung, wird oft vergessen, dass sichtbare Tattoos bei kurzen Ärmeln zur Identifizierung genutzt werden können. Besonders im Social-Media-Bereich, wo private Videos leicht aufgenommen werden können, stellt dies eine latente Bedrohung für Einsatzkräfte dar.

„Grau“ zu sein, ist einfach. Lege klare Grundlinien für deine Arbeitsumgebung fest und achte darauf, dass deine Kleidung, dein Aussehen und dein Verhalten dazu passen. Auch persönliche Gegenstände wie Eheringe oder private Fotos im Spind sollten gut überlegt sein, da sie im schlimmsten Fall eine Gefahr für deine Familie darstellen könnten. Bewahre stets deine Identität und bleibe innerhalb deiner festgelegten Grundlinie. Halte dein Privatleben privat!

Das Spiel im Schatten der Psychologie

In der Sicherheitsbranche wird das Konzept des „grauen Mannes“ seit langem genutzt, und ich arbeite kontinuierlich daran, es in meinem beruflichen Alltag zu integrieren. Da ich häufig unterwegs bin, nutze ich diese Strategie zu meinem Vorteil. Natürlich setze ich auch gerne auf mein „tactical gear“ bei Einsätzen, aber die Kunst besteht darin, so unauffällig wie möglich zu agieren und nicht aus der Masse herauszustechen. Wenn ich reise, vermeide ich offensichtliche taktische Gegenstände und greife lieber zu lässigen Hosen und Oversize-Shirts, je nach Situation.

In einem verdeckten Beruf strebst du ständig danach, deine Agenda und Fähigkeiten zu verbergen, was oft eine große Herausforderung darstellt. Erfahrene Strafverfolgungs-, Militär- und Sicherheitsexperten können sich über weite Distanzen hinweg gegenseitig erkennen!

Sich wie ein Katalogmodell zu kleiden, täuscht heute niemanden mehr. Deine persönliche Kleidung, die von deinem gewohnten Stil abweicht, sowie die gewählten Accessoires und dein Verhalten sind ein offenes Buch, das leicht gelesen werden kann. Auch Uhren, Schuhe und Gürtel werden oft übersehen, können aber entscheidend dazu beitragen, „grau“ zu bleiben. Um dies zu vermeiden, ist eine moderate Anpassung erforderlich. Es ist anstrengend und erfordert oft, sich so zu kleiden und zu verhalten, dass es im Widerspruch zu deiner gewohnten Garderobe und Routine steht. Das ist die wahre Herausforderung!

Wahre Verschleierung: Minimierung der Informationen über meine Identität

Wahre Verschleierung bedeutet, die Informationen zu minimieren, die ich anderen erlaube, über mich und meinen tatsächlichen Zweck zu erfahren.

Fallbeispiel für einen Personenschutzauftrag:

Wenn ich mit einem Kunden zu einem Geschäftstreffen gehe, kleide ich mich wie er – in Anzug, Krawatte, passenden Schuhen, Gürtel und einer dezenten Uhr. Es ist wichtig, meine Kleidung dem Geschäftsumfeld anzupassen und auffällige Gegenstände zu vermeiden, wie etwa taktische Gürtel, auffällige Uhren (z.B. G-Shock) oder Einsatzstiefel. Eine einfache analoge Uhr mit Lederband ist ein guter Anfang, um meine Identität zu wahren. All diese Details können meinem Gegenüber verraten, ob ich der Assistent bin oder ob ich aus Sicherheitsgründen zum Schutz da bin.

Wenn ich eine Tasche mit Hilfsmitteln wie Medi-Pak, Ersatzmunition oder Batterien bei mir führe, wähle ich einen Aktenkoffer, der nicht als taktisch oder verdeckt wahrgenommen wird. Handelsübliche Aktentaschen aus Leder sind ideal und lassen sich problemlos an meine Anforderungen anpassen. In meiner Laufbahn habe ich unzählige Taschen modifiziert, ohne dass von außen der oft brisante Inhalt sichtbar ist. Auch meine Bekleidung unterliegt ständigen Anpassungen.

Das Ziel ist klar: als „grauer Mann“ aufzutreten und nicht als Sicherheitsbeamter identifiziert zu werden. „Wenn jeder eine stilvolle, moderne Sonnenbrille trägt und du mit einer auffälligen Oakley-Sonnenbrille auftrittst, weißt du, wer heraussticht!“

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