Hollywood vs. Realität
Konfrontationen mit Schusswaffen auf kurze Distanz stellen eine ganz besondere Herausforderung dar. Hier sind fundiertes Know-how, kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie regelmäßige taktische Drills unerlässlich. Es ist wichtig zu betonen, dass solche Szenarien und Anwendungen wenig mit der herkömmlichen Haus- und Hofverteidigung zu tun haben, wie wir sie in unseren Breitengraden kennen.
Die Hauptakteure: Polizei, Militär & Sicherheitspersonal
Hinter den Fähigkeiten von Polizei, Militär und Sicherheitspersonal steht ein umfassendes, kontinuierliches Ausbildungskonzept. Dieses umfasst nicht nur verschiedene Schießtechniken, sondern befasst sich auch intensiv mit dem oft unerwähnten psychologischen Aspekt der Konfrontation. Die Fähigkeit, körperliche Angriffe abzuwehren und in lebensbedrohlichen Situationen schnell und effektiv mit einer Waffe zu reagieren, ist entscheidend und setzt zahlreiche Grundvoraussetzungen voraus.
Es muss klar festgehalten werden: Hier handelt es sich nicht um Schießen auf dem Stand, sondern um eine echte Auseinandersetzung, in der es um Leben und Tod geht. Diese Thematik unterscheidet sich grundlegend vom regulären Schießsport und ist ausschließlich für spezifische Berufsgruppen bestimmt.
Um einen Krieg zu gewinnen, musst Du selbst zum Krieg werden
Richtiges Handeln entscheidet über Leben & Tod. Nicht nur für Dich, Dein Team oder für die Angreifer.
Um einen solchen Job erst in Erwägung zu ziehen, musst Du schon aus einem besondern Holz geschnitzt sein und Dich von der Wohlstandsseuche distanzieren. Nur mit Ausbildung & Erfahrung kannst Du Dich in die Situation des Angreifers versetzen und diesen auch ausser Gefecht setzen.
Vermeide Konfrontationen auf extrem kurze Distanz
Dieser Grundsatz steht im Mittelpunkt eines taktischen Umgangs mit Schusswaffen. Taktische Bewegungsabläufe, die gezielte Nutzung des Geländes und Maßnahmen zur Vermeidung der Unterschreitung einer kritischen Distanz sind essenzielle Strategien, um Konflikte zu verhindern. Leider ist dies nicht immer möglich. Manchmal steht man einem Angreifer plötzlich in einem Abstand von nur ein bis zwei Metern gegenüber – Situationen, die sich nicht immer vermeiden lassen.
Was versteht man unter kurzer Distanz?
Kurze Distanzen sind durch den engen räumlichen Kontakt zwischen den Kontrahenten gekennzeichnet, wobei sie sich entweder berühren können oder einer der Beteiligten diesen Abstand mit einem einzigen Schritt herstellen kann. Bei bereits bestehendem Körperkontakt besteht die Gefahr, dass aus einer festgehaltenen Waffe ein Schuss abgegeben wird, dessen Richtung nur schwer kontrolliert werden kann. Zudem besteht das Risiko, dass der Gegner die eigene Waffe ergreift und gegen einen selbst verwendet. Der Einsatz zusätzlicher Kampfmesser verschärft die Situation zusätzlich.
Ein weiterer Problembereich bei kurzen Abständen ist die eingeschränkte Möglichkeit, die Schusswaffe korrekt anzulegen. In der Regel stehen einem bei solch engen Distanzen keine traditionellen Anschlagarten zur Verfügung. Daher ist es entscheidend, jede Lage zu seinem Vorteil zu nutzen und zielsicher zu handeln, um aus dieser kritischen Konfrontation erfolgreich hervorzugehen.
Techniken & Taktiken anwenden, um das eigene Risiko möglichst gering zu halten
Es gibt so viele Techniken wie es auch unterschiedliche Menschen und Situationen gibt. Egal welche Du anwendest - der Erfolg zählt.
Ob bei einem Begleitschutz auf offener Straße, Vorgehensweise in Gebäuden oder in beengten Räumen, die Situationen können unterschiedlicher nicht sein. Als weitere zusätzliche Gefahrenquellen zählen auch versteckte Hindernisse, wie z.B. Ecken, Türen, uneinsichtige Räume, schlechte Sicht etc., welche die Gefahr potenzieren können.
- Richtiges und schnelles Ziehen der Schusswaffe (Ein Spiegel hilft dabei)
- Ein- und Zweihändiges schießen
- Training der Nicht-Schusshand
- schießen aus jeder Lage (stehend/kniehend/liegend)
- den Körper richtig einsetzten
- kontrolliere stets Dein Umfeld
- suche die Distanz
Schnellschuss aus der Hüfte: Techniken und Bedeutung
Beim Schnellschuss aus der Hüfte solltest du deinen Körper als wertvolle Unterstützung nutzen. Halte beim Ziehen der Waffe Körperkontakt, um die Kontrolle über die Schusswaffe zu optimieren. Das bedeutet, dass deine Schusshand am Körper anliegen sollte – mindestens für die ersten zwei bis drei Schüsse. Versuche zudem, deinen Blick auf die Schusswaffe zu richten. Deine andere Hand kann zur Stabilisierung der Körperspannung auf der Brust platziert werden.
Obwohl Verteidigungsschießen auf kurze Distanz in unseren Breiten derzeit selten notwendig ist, bleibt das gezielte Üben solcher Szenarien unerlässlich. Oft bereiten wir uns im Bereich Sicherheit und Überleben auf Situationen vor, die möglicherweise niemals eintreten. Doch sollte der Fall eintreten, ist zu erwarten, dass schwerwiegende Schäden entstehen können, und Unvorbereitete werden mit hoher Wahrscheinlichkeit überfordert sein.
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